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Stammzelltherapie von Blutarmut

21. Februar 2014

Der Begriff Anämie, auch Blutarmut genannt, bezeichnet allgemein einen Mangel an roten Blutkörperchen („Erythrozyten“) im Blut. Die roten Blutkörperchen sind für den Sauerstofftransport verantwortlich, gibt es zu wenig davon, ermüdet man sehr leicht, fühlt sich energielos, ist kaum leistungsfähig und kann sich schlecht konzentrieren.

Bei einer aplastischen Anämie sind nicht nur zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden, sondern es herrscht auch ein Mangel an weißen Blutkörperchen („Leukozyten“) und Blutplättchen („Thrombozyten“). Dieser Mangel an Blutzellen sorgt für ein schwaches Immunsystem und eine schlechte Blutgerinnung, was bei stark blutenden Wunden zu einer Gefahr werden kann, da sich diese nicht rechtzeitig schließen und ein gefährlicher Blutverlust die Folge ist.

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Die Ursachen für aplastische Anämien sind geschädigte Stammzellen im Knochenmark, die die normale Blutbildung verhindern. Diese Schäden sind meistens nicht angeboren, sondern wurden im Laufe des Lebens erworben. Bekannte Auslöser sind Infektionen mit dem Eppstein-Barr-Virus, welches das Pfeiffer’sche Drüsenfieber verursacht oder eine andauernde Belastung mit Benzol, das beispielsweise in Benzin vorkommt.

Eine aplastische Anämie kann einen schweren Verlauf nehmen, wobei innere Blutungen, kaum kontrollierbare Infektionen mit Bakterien oder sogar Herzversagen vorkommen können. Bei diesen Patientinnen und Patienten wird deshalb eine Transplantation von passenden Stammzellen aus dem Knochenmark durchgeführt.
Durch die Behandlung mit gesunden Stammzellen kann ein großer Teil der Betroffenen geheilt werden. Allerdings gibt es nicht für jeden eine geeignete Spende. Zusätzlich erfordert diese Therapie danach eine lebenslange Einnahme von starken Medikamenten, um die Abstoßung des transplantierten Knochenmarks zu verhindern.

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Durch die Verwendung von eigenen Stammzellen aus Nabelschnurblut werden Abstoßungsreaktionen komplett vermieden, da es sich um körpereigene Zellen handelt. Somit sind die für den Eigenbedarf aufbewahrten Stammzellen aus der Nabelschnur die beste Alternative, um eine aplastische Anämie mit den geringsten Nebenwirkungen zu behandeln. In den USA wurde so eine Transplantation mit eigenen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut bereits 2004 durchgeführt und die schwere aplastische Anämie damit erfolgreich therapiert. (1) Mittlerweile wurde diese Therapie mit Stammzellen aus der Nabelschnur bei Kindern vielfach mit Erfolg angewendet und etabliert sich auch in Europa. (2) Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich auch auf unserer Website – schaut doch vorbei!

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Quellen:
  • (1) Fruchtman SM, Hurlet A, Dracker R, Isola L, Goldman B, Schneider BL, Emre S. The successful treatment of severe aplastic anemia with autologous cord blood transplantation. Biol Blood Marrow Transplant. 2004 Nov;10(11):741-2. PMID:15505604.
  • (2) Buchbinder D, Hsieh L, Puthenveetil G, Soni A, Stites J, Huynh V, Kirov I, Neudorf S, Rubin E, Sender L, Torno L, Margolis D, Childs R, Moore T, Nugent D. Successful autologous cord blood transplantation in a child with acquired severe aplastic anemia. Pediatriac Transplant. 2013 May;17(3):E104-7. doi: 10.1111/petr.12068.

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Hier erfährst du mehr zum Thema Anwendungsebiete.


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