Die Verarbeitung von Nabelschnurblut

bei vivocell

Die Verarbeitung wird von bestens qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren hochmodernen Laboren durchgeführt. Das spezielle Beutelsystem und die bewährte AXP®- Methode bieten höchste Sicherheit für die Verarbeitung.

Der gesamte Prozess basiert auf der unterschiedlichen Dichte der Zellen im Blut und kommt daher ohne jegliche zusätzliche Reagenzien aus, wodurch eine Schädigung des Stammzellpräparats zuverlässig vermieden und so die gewünschte hohe Qualität erreicht wird.

  • Der Prozess

    Separation – Verarbeitung – Einfrierprozess

    Bei der Separation werden die Blutbestandteile phasenweise in drei Schichten (rote Blutkörperchen, „Buffy-Coat“ und Blutplasma) getrennt und durch ein Schlauchsystem in verschiedene kleinere Beutel weitergeleitet. Die Stammzellen befinden sich in der „Buffy-Coat“ Schicht und werden in einem separaten Beutel gesammelt.

    Vor dem Einfrieren wird ein Gefrierschutzmittel (DMSO) zu den Stammzellen hinzugefügt und der Beutel mittels Overwrap und einer Metallhülle zusätzlich geschützt. Der Prozess der Auftrennung ist standardisiert, strengstens überwacht und GMP-gerecht dokumentiert.

    Nach der Verarbeitung werden mit einer geringen, zuvor bei der Zentrifugation abgetrennten Menge des Nabelschnurbluts vorgeschriebene Untersuchungen durchgeführt, um die Sterilität und andere wichtige Parameter zu testen.

    Der eigentliche Einfrierprozess erfolgt computergesteuert im sogenannten Ice-Cube. Nachdem die vorgeschriebene Temperatur erreicht wurde, wird das Stammzellpräparat bis zu seiner Verwendung bei -196°C in der kalten Gasphase über flüssigem Stickstoff gelagert. Diese Verarbeitungs- und Lagermethode ermöglicht einer Lagerdauer von mindestens 23 Jahren16. Alle Verarbeitungsprozesse unterliegen strengsten nationalen und internationalen Qualitätskontrollen. Wir stellen damit sicher, dass die Transplantate stets gemäß den neuesten Standards der Wissenschaft und Technik hergestellt und eingelagert werden.

    16 Broxmeyer, HE., et al., (2011) Hematopoietic stem/progenitor cells, generation of induced pluripotent stem cells, and isolation of endothelial progenitors from 21- to 23.5-year cryopreserved cord blood. Blood, 2011 May 5; 117(18):4773–4777.
  • Warum wird die AXP-Methode verwendet

    Seit 2009 bietet Vivocell die moderne Methode der Plasma-  und Erythrozytenreduktion durch AXP® an. Das AXP®-Verfahren bietet den Vorteil einer Verarbeitung im geschlossenen System. Daher kommt das Nabelschnurblut nach der Entnahme nicht mehr mit der Umgebung in Berührung, wodurch Verunreinigungen vollständig ausgeschlossen werden können. Diese Verarbeitungsmethode garantiert eine effiziente und präzise Trennung des stammzellreichen „Buffy-Coats“ von den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und anderen Blutbestandteilen. Dadurch wird ein hoher Gewinn an kernhaltigen Zellen gewährleistet, zu denen auch Stammzellen gehören.


Im Vergleich

Stammzellseparation und Vollblut

Im internationalen Vergleich werden zwei unterschiedliche Methoden zur Verarbeitung von Stammzellen aus Nabelschnurblut angewendet. Zum einen gibt es die Separationstechnik zum anderen die Vollblutvariante mit oder ohne Plasmareduktion. 

Fakten über beide Verarbeitungsmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen hat Vivocell für Sie zusammengestellt:

  • 01

    Stammzellseparation

    Bei der Stammzellseparation wird das Nabelschnurblut in einem speziellen Beutelsystem schonend in drei Schichten aufgetrennt. Anschließend wird der sogenannte „Buffy-Coat“ mit den Stammzellen, nach Zugabe einer kleinen Menge Gefrierschutzmittel, aufbewahrt. 

    Vorteile 

    • am häufigsten verwendete Verarbeitungsmethode weltweit
    • sofort anwendungsbereit im Bedarfsfall
    • sorgfältig aufbereitet, keine nicht-benötigten Zellen (z.B. rote Blutkörperchen)
    • weniger Gefrierschutzmittel erforderlich
    • bessere Verträglichkeit bei Geschwistern mit gleichem Gewebetyp

     Nachteile

    • teurer in der Verarbeitung
  • 02

    Vollblut

    Bei dieser Methode unterscheidet man zwischen „Vollblut“ und „Vollblut mit Plasmareduktion“. Das Blut wird hierbei in einen geeigneten Beutel überführt und eine größere Menge Gefrierschutzmittel zugegeben. Die Methode „Vollblut mit Plasmareduktion“ enthält eine zusätzliche Abtrennung des Plasmas.

    Vorteile

    • günstiger in der Verarbeitung

    Nachteile

    • weitere Aufbereitungsschritte vor Anwendung erforderlich
    • höhere Zugaben von Gefrierschutzmitteln notwendig
    • schwere Nebenwirkungen können durch Rückstände von Zellbestandteilen und Gefrierschutzmittel auftreten15
    • mehrere daher erforderliche Waschvorgänge vor Anwendung bewirkten Stammzellenverluste
    • Das Einlagern von Nabelschnurblut als Vollblut ohne Entfernung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) hat sich schon vor Jahren bei der klinischen Anwendung nur teils bewährt.15
    15 Barker, J., and Scaradavou, A., (2011) Response: the controversy of red blood cell-replete cord blood units. Blood, 2011 July 14, vol. 118 no. 2 480