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Der sorgende Bruder

25. April 2014

Die ersten Wochen zu Hause waren sehr gemütlich. Valerie hatte diese Zeit fast ausschließlich schlafend verbracht. Lediglich zum Stillen und Windelwechseln war sie wach geworden und hatte sich verschlafenen Auges ihr Umfeld angeschaut.

Seit Kurzem beobachte ich jedoch, dass unsere kleine Tochter aktiv wird. Sie ist immer länger am Stück wach, sieht einen direkt an, wenn man mit ihr spricht und reagiert darauf mit zarten glucksenden Geräuschen. Ich merke, dass sie zu einem kleinen Wesen mit eigener Persönlichkeit wird und immer stärker am Familienalltag teilnimmt.

Was auch zu ihrer Persönlichkeit zu gehören scheint, ist ein starker Wille und ein gewisser Hang zur Ungeduld. So wacht sie nach längeren Schläfchen tagsüber meist nicht langsam auf, sondern beginnt fast gleichzeitig mit dem Augenöffnen aus Hunger lautstark zu schreien, sodass man am Liebsten alles liegen und stehen lassen würde, um zu ihr zu eilen. Schaffe ich das aber nicht, so kann ich beobachten, wie unser Felix eine neue Rolle einnimmt. Die des großen sorgenden Bruders. Denn egal, womit er in dem Moment beschäftigt ist – er versucht sie zu beruhigen, indem er abwechselnd zu mir eilt, um mir mitzuteilen, dass Valerie weint und dann wieder zu Valerie, um ihr zu erklären, dass ihre Mama in der Nähe sei.

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Vor einigen Tagen konnte ich eine besonders schöne Situation erleben: Ich war gerade dabei, im Badezimmer Scherben eines zuvor zu Bruch gegangenen Glases zu entsorgen. Valerie hatte Hunger und brachte dieses Bedürfnis auch lautstark zum Ausdruck. Felix war besorgt und versuchte, sie zu beruhigen. Von einem Moment auf den anderen war es vollkommen still im Wohnzimmer. Ich hörte weder Felix noch Valerie. Alarmiert eilte ich aus dem Badezimmer und konnte meinen Augen kaum trauen: Felix war mit Hilfe seines Hochstuhles in den Stubenwagen geklettert und hatte sich zu seiner kleinen Schwester gekuschelt, woraufhin sie sich sofort beruhigte. Den Stolz, mit dem Felix mich aus dem Stubenwagen anschaute, kann ich nicht beschreiben. Und die Blicke, die seine Schwester und er miteinander austauschten, ebenso wenig.

Seit einigen Tagen begrüßt uns Valerie immer wieder mit einem wunderschönen Lächeln auf ihrem kleinen Gesicht. Am stärksten sind ihre Versuche sich mitzuteilen und ihre Zeiten des Lächelns aber, wenn ihr Bruder mit ihr spricht. Ich habe das Gefühl, dass die beiden schon in der kurzen Zeit, in der sie sich nun kennen, Großes verbindet.

Bis bald,

eure Nina

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Hier erfährst du mehr zum Thema Familie und Erziehung.

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Beitrag von Vivocell Biosolutions.

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