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Kleine Alleskönner, großes Potential: Stammzellen aus Nabelschnurblut

1. April 2014

Die Medizin setzt bereits seit einigen Jahren verstärkt auf Stammzellen aus Nabelschnurblut, die bei der Geburt eines Kindes gewonnen werden können. Faszinierende Ergebnisse in der Behandlung von Leukämie konnten erzielt werden. Zukunftsmusik: Behandlung von Parkinson und Altersblindheit, Züchten von Knochenzellen und Toxikologie-Tests, die Tierversuche unnötig machen könnten.

Der Berufsverband Österreichischer Gynäkologen (BÖG) und die Grazer Stammzellenbank Vivocell luden kürzlich zum Informationstag und präsentierten neue Erkenntnisse und Einsatzmöglichkeiten aus dem Bereich der Stammzellen. Die Besucher konnten dabei nicht nur den Vorträgen einer hochkarätig besetzten Referentenrunde zuhören, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen – ins Stammzellenlabor – werfen.

„Wir haben die Chance, ein neues Kapitel in der Medizin aufzuschlagen“, führt Prof. Dr. med. Peter Wernet, wissenschaftlicher Leiter von Vivocell, aus.

Weltweit würden Stammzellen aus Nabelschnurblut von gewebeverträglichen Spendern immer häufiger die Knochenmarkspende ersetzen oder ergänzen. Doch das ist erst der Anfang. „Wir sind an einem Punkt, an dem wir die Chancen von Stammzellentransplantationen unter anderem im kardiovaskulären oder neurologischen Bereich erst erkennen.“ Forschungsergebnisse zum Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut bei Parkinson und Altersblindheit seien vielversprechend, beim Züchten von Knochenzellen und Toxikologie-Tests stehe man erst am Anfang. „Aber die Entwicklung geht rasant voran und schon bald werden die mannigfaltigen Chancen von Nabelschnurblut in einem größeren klinischen Einsatzbereich genutzt werden.“

Spende oder Einlagerung?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten: Die kostenfreie Spende für die Allgemeinheit oder die Einlagerung für das eigene Kind und innerhalb der Familie „Dabei wird in Österreich bei etwa 1 Prozent aller Geburten Nabelschnurblut gewonnen und eingelagert. Hier möchte Vivocell informieren und noch mehr Schwangere motivieren, Nabelschnurblut für ihr Kind aufzubewahren oder für die Allgemeinheit zu spenden. Hierbei wird das Stammzellpräparat in ein weltweites Spendenregister aufgenommen und wird bei Bedarf angefordert“, führt Mag. Helfried Hochmiller, Vivocell-Geschäftsführer, aus. Als einzige Stammzellenbank mit einer NetCord-FACT-Akkreditierung in Österreich ist man auch Exklusiv-Anbieter der allgemeinen Spendemöglichkeit. „Das unterscheidet uns ganz klar von unseren Mitbewerbern, die eher durch Negativ-Schlagzeilen als durch Qualität auffallen und damit viele Schwangere verunsichern.“

Auch für Dr. Michael Elnekheli (BÖG) ist die Beratung das Um und Auf. „Es geht darum, die Schwangere gut und richtig zu beraten“.

 

Fortbildung Vivocell_2014
Stammzellentag ©Vivocell (v.l. nach r.): Prof. DDr. Mag. Erwin Petek, Dr. Michael Elnekheli, Dr. Bettina Wiltos, Dr. Maria Sala, Mag. Helfried Hochmiller, Univ.-Prof. Dr. med. Werner Linkesch, Dr. Wolfgang Albrecht und Prof. Dr. Peter Wernet präsentierten Neuigkeiten rund um den Einsatz von Stammzellen.

 

Die weiteren Referenten:

Prof. DDr. Mag. Erwin Petek, Institut für Humangenetik der Medizinischen
Universität Graz
„Als Berater von Vivocell im Bereich der Humangenetik kann ich versichern, dass im Labor erstklassige Arbeit geleistet wird.“

Dr. Wolfgang Albrecht, Fachgruppenobmann der Ärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Kärnten
„Meine Patientinnen die ich durch die Schwangerschaft begleite, möchte ich auch über die Möglichkeit der Spende umfassend und verständlich aufklären. Risiken gibt es ja diesbezüglich keine, da sie erst nach der Geburt erfolgt.“

Dr. Maria Sala, Gynäkologin in Graz
„Durch die Entnahme von Nabelschnurblut kommt es zu keinerlei Beeinträchtigung für Kind oder Eltern nach der Geburt. Ich beziehe die Väter gerne aktiv ein und möchte aufklären, dass wir nur bei der Geburt die einmalige Chance haben, ein wertvolles Produkt zu
gewinnen.“

Univ.-Prof. Dr. med. Werner Linkesch, Klinische Abteilung für Hämatologie der Medizinischen Universität Graz
„Ich habe im Jahr 2001 die erste Nabelschnurbluttransplantation durchgeführt und muss sagen, dass Nabelschnurblut die schnellste Option ist, wenn wir keine Zeit verlieren dürfen. Gerade im Vergleich zur Knochenmarkspende bietet die Transplantation von Nabelschnurblut, also plazentarem Restblut, enorme Vorteile. Ein wesentlicher Vorteil ist die
raschere Verfügbarkeit des Transplantats, da die Stammzellen aus Nabelschnurblut über Nacht verfügbar und sofort anwendungsbereit sind, während bei der Knochenmarkspende am Beginn eine oftmals langwierige Spendersuche liegt. Die Erfahrung zeigt, dass wir bei nichtverwandter Leukämie faszinierende Ergebnisse mit Stammzellen aus Nabelschnurblut erzielen können. Für viele Patienten ist Nabelschnurblut die einzige Chance und die gilt es zu nutzen.“

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Sieh’ dir die Videos zu den Vorträgen auf unserem YouTube Channel an.

Hier erfährst du mehr zu Vivocell.


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